Reporten Sie vor sich hin, oder ergibt Ihre Zahlenarbeit tieferen Sinn?

Foto: SPM 2000

Ein paar Denkanstöße für Fach- und Führungskräfte.

Für uns sind Zahlen in der Business-Kommunikation ein unterschätztes Schwergewicht. Gerade weil sie für Fach- und Führungskräfte allgegenwärtig sind, raten wir dazu, genau hinschauen und sie gezielt einzusetzen.

1. Transparenz statt Interpretation
Verallgemeinerungen und Verzerrungen können Potenziale verdecken und das Lernen erschweren.
Unsere Empfehlung: Genau hinhören und den (eigenen) Sprachgebrauch hinterfragen.
Beispiel: Für den einen bedeuten „regelmäßige Mitarbeitergespräche“ einmal wöchentlich, der andere steuert auf Jahresgespräche. Um über unterschiedliche Bereiche hinweg Learnings auszutauschen und Silodenken auszuhebeln, braucht es neben messbaren Zielen auch messbare Maßnahmen.
Wer’s genauer wissen will, schlage nach: SMART, Präzisierungsfragen

2. Unsichtbares sichtbar machen
Skalenfragen helfen, schwer greifbare Zustände oder Stimmungen fassbarer zu machen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Kalibrierung.
Unsere Empfehlung: Für mehr Verständnis im Miteinander die Selbstbeobachtung ankurbeln und Nachhaken.
Beispiel: „Auf einer Skala von 1-10, wie sicher fühlst du dich auf die Aufgabe vorbereitet“ Dabei nicht vergessen: Minimum und Maximum definieren.
Wer’s genauer wissen will, schlage nach: Skalierungsfragen, weiche Wirklichkeit

3. Manchmal ist weniger mehr
Es lohnt sich, mitzuzählen wie viele Informationshappen dem Gegenüber gerade mitgegeben werden, denn die Aufnahmekapazität ist begrenzt.
Unsere Empfehlung: Für eine klare Botschaft die drei bis fünf wesentlichen Aussagen bestimmen, die in Erinnerung bleiben sollen.
Beispiel: „Was will ich erreichen, wie konkrete gehe ich das an, was genau erwarte ich vom anderen“
Wer’s genauer wissen will, schlage nach: Millersche Zahl, Ockhams Prinzip

4. what has been seen cannot be unseen
Ob Schätzung oder Vorschlag – eine einmal ausgesprochene Zahl kann nicht mehr ignoriert werden, alle abweichenden Sichtweisen stehen unter ihrem Einfluss.
Unsere Empfehlung: Wer den sogenannten Ankereffekt kennt, kann ihn nutzen und wo notwendig umgehen.
Beispiel: Bevor Bewertungen in einer Gruppe diskutiert werden, die jeweiligen Teilnehmer zunächst still ihre Sicht auf einem Zettel notieren lassen – so können sie sich nicht gegenseitig beeinflussen und bleiben in ihrer Argumentation bei sich.
Wer’s genauer wissen will, schlage nach: Primingeffekt, Ankereffekt

Mit dieser Art der Zahlenarbeit werden Führungskräfte und Organisationen effizienter und leistungsfähiger. Und – vielleicht auf den 1. Blick überraschend – auch sympathischer, weil verständlicher.

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