„Fix the Basics“

Foto: SPM 2000

Im Zeitalter von höher, schneller, weiter wird das Wesentliche der menschlichen Zusammenarbeit vergessen. 

Geht es Ihnen auch oft so, dass Sie immer wieder das Gleiche erklären und dann wird es wieder falsch oder ganz anders gemacht? Statt die Ursachen pauschal im Zeitgeist, der Digitalisierung oder Generationenzuordnungen zu suchen, laden wir Sie mit diesen Fragen ein, das eigene Verhalten zu reflektieren.

Der Faktor Zeit: Ausbildung, Einarbeitung und das Aufeinander-Einschießen brauchen Zeit. Wissenskompetenz lässt sich auf Zeugnissen gut ausweisen, doch erst die Erfahrung und Wiederholung komplementieren das Lernen.

  • Wie viel Zeit geben Sie dem anderen, um ihn auszubilden oder anzulernen?
  • Reicht Ihnen Wissenskompetenz auf dem Papier oder geben Sie Ausprobieren und Redundanzen Raum?
  • Inwiefern nutzen Sie Zeit als aktiv Ressource, um bspw. Flexibilität zu gewährleisten?

Der Faktor Standards: Vermeintlich höherwertige Qualifikationen werden leicht als Garant für Können gesehen. Entscheidend ist jedoch der Match aus Anforderung, Ausbildung und Persönlichkeit.

  • Wie stellen Sie sicher, dass sich hinter Zeugnissen und Zertifikaten auch echte Kompetenzen verbergen?
  • Schließen Sie Personallücken lieber „irgendwie“ oder priorisieren Sie Passgenauigkeit der Skills?
  • Wie gewährleisten Sie, dass Standards in Ihrem Unternehmen oben gehalten werden?

Der Faktor Oberfläche: Moderne Informationsmedien, der alltägliche große Auftritt in SocialMedia oder die geschickte Nutzung von KI bevorteilen Oberflächlichkeiten.

  • Wie üben Sie sich darin, hinter die Fassade zu schauen?
  • Welchen Stellenwert geben Sie Fähigkeiten reale, zwischenmenschliche Probleme wie bspw. Konflikte, Kompetenzdifferenzen oder Fehler zu händeln?
  • Wie reflektieren Sie in der Personalauswahl Ihre eigenen blinden Flecken?

Der Faktor Abhängigkeiten: Wohlstandsvererbung und der Sozialstaat scheinen die etablierten Abhängigkeiten abgelöst zu haben. Doch wenn bekannte Motivatoren wegbrechen, wollen neue entdeckt werden.

  • Wie offen sind Sie selbst für den Wandel von Werten und Motivatoren?
  • Sehen Sie die eigene Unternehmenskultur als eine mögliche unter vielen, oder erwarten Sie, dass sich ihr System durchsetzt?
  • Wie bemühen Sie sich, andere Erfahrungen und Einstellungen in Ihrem Team und Unternehmen zu integrieren?

Es sind meist die einfachen Dinge, die es zu fixen gilt. Das können fachliche Basics wie Prozentrechnung oder die Nutzung von Standardsoftware sein, weil die Menschen bei der Einführung immer neuer Tools abgehangen wurden. Oder soziale Basics, wie die Fähigkeit Gemeinsamkeiten zu schaffen, um die Menschen zu verbinden.

Aus unserer Sicht ist liegt die Magie, nach der sich oft gesehnt wird darin, sich die Zeit zu nehmen, um das Gegenüber kennenzulernen, Stärken zu bündeln, eine gemeinsame DNA zu finden und vor allem das Team und die Organisation zu fördern. Dafür braucht es Personalentwicklungsmaßnahmen mit einem Blick für das Wesentliche.

 

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